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Ticker-Nr: Überschrift Datum

7

Thesen zum geplanten Baugebiet am Blotenberg

12.04.2014
   

Eine Bebauung des "Blotenbergs"

12.04.2014

  • wäre ein tiefgreifender Eingriff in das Stadtbild von Werther, der die Verbindung der Stadt zum   Teutoburger Wald abschneidet.
  • würde Werther eines Merkmals berauben, das die Stadt bisher unverwechselbar macht, so dass sich ihre Bürgerinnen und Bürger mit ihr identifizieren können.
  • ist angesichts des bereits begonnenen und in den nächsten Jahrzehnten sich verstärkenden Bevölkerungsrückgangs unnötig.
  • führt nicht zur nennenswerten Zuwanderung neuer Einwohner, weil auch die Nachbargemeinden vom Bevölkerungsrückgang betroffen sind.
  • verstärkt indirekt Leerstände, tendenzielle Verwahrlosung und Wertverfall der Immobilien in den älteren Wohngebieten der Stadt.
  • setzt der Stadtentwicklung falsche Ziele, weil diese sich angesichts von Bevölkerungsrückgang, Überalterung und Leerständen dafür einsetzen müsste, dass die älteren Wohngebiete attraktiv bleiben.
  • trägt zum bundesweit grassieren Flächenverbrauch bei, den zu stoppen sich Bund und Land NRW verpflichtet haben.
  • unterbricht die Frischluftschneise, die bisher dem Klima in der Kernstadt zugute kommt.
  • verbraucht wertvolle landwirtschaftliche Fläche.
  • führt durch Oberflächenversiegelung zu Grundwassermangel und Überschwemmungen.
  • birgt erhebliche finanzielle Risiken für die Stadt, weil die Vermarktung der Baugrundstücke angesichts der nahen verkehrsreichen Bielefelder Straße, des Nordhangs, der Verschattung und der landwirtschaftlichen Emissionen ungewiss ist und längerfristig hohe Infrastrukturfolgekosten auftreten werden.

Diese Thesen werden ausführlich begründet unseren Einwendungen im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung: Unsere Einwendungen!

 
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7

 Info-Stand der Bürgerinitiative

12.04.2014
   

Fragebogen zum Bebauungsplan
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12.04.2014

Am Samstag, 12. April, informierte die Bürgerinitiative Blotenberg e.V. erstmals mit einem Stand in der Wertheraner Innenstadt über die geplante Bebauung des Blotenberges und die Folgen, die sich daraus für die weitere Stadtentwicklung ergeben könnten. In den Gesprächen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zeigte sich dabei nicht nur die Sorge vor weiterer Flächenversiegelung und der Unterbrechung der Frischluftschneise zwischen Stadt und Teutoburger Wald, sondern häufig auch der Wunsch, die Kommunalpolitiker sollten sich stattdessen lieber des Problems der innerstädtischen Industriebrachen annehmen.

 

 
 

 

 

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5

Leerstände in Werther - Ein Bindeglied zwischen Weststrasse und Blotenberg

13.03.2014

   

13.03.2014

Unsere Bürgerinitiative spricht sich gegen eine Bebauung des Blotenberges aus, weil wir befürchten, dass Werther in Zukunft unter der deprimierenden Atmosphäre einer Stadt mit zahlreichen leerstehenden Häusern im Stadtkern leiden wird. Diese Befürchtung ist nicht weit hergeholt: Nach Auskunft von Bauamtsleiter Jens Kreiensiek werden demnächst jährlich 32 Wohnobjekte auf den Markt kommen von Personen, die heute über 70 Jahre sind. Das sind in den nächsten 5 Jahren insgesamt 160 Objekte, für die neue Bewohner gefunden werden müssen – eine deutlich größere Zahl als die am Blotenberg geplanten Wohneinheiten (110 bzw. 87), und dabei sind viele Leerstände noch nicht mal miteingerechnet (so etwa die Weststraße 42/46). Wenn sie für diese nicht mehr von der Hand zu weisende Leerstandsproblematik Verantwortung übernehmen, dann müssen die politischen Entscheidungsträger fragen, ob die Weststraße 42/46 zusammen mit anderen Gebäuden im Innenstadtbereich einen Ersatz für den Blotenberg darstellt.

Denn die Zahl potentieller Zuzügler nach Werther ist gewiss nicht unbegrenzt; vielmehr ist von einem begrenzten, in seinem genauen Umfang bisher unbekannten „Kontingent“ von Zuzugswilligen auszugehen. Jede Familie und jede Person aus diesem Kontingent, die auf den Blotenberg zieht, kann kein potentiell leerstehendes Gebäude in der Stadt mehr mit Leben füllen.

Was aber, wenn die Gesamtzahl der potentiellen Zuzügler nach Werther gerade eben oder nur annähernd ausreicht, um die in den kommenden Jahren frei werdenden Gebäude neu zu belegen oder durch Neubauten zu ersetzen? In diesem Fall würde eine Bebauung des Blotenberges Leerstände in der Innenstadt produzieren. Dabei sprechen wir nach unserer groben Kalkulation von über 100 Wohneinheiten.Sowohl die Grünen als auch die SPD sprechen sich für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung aus, die Leerstände vermeidet. Dieses Ziel kann jetzt angegangen werden, indem durch eine seriöse Bedarfs- und Leerstandsanalyse festgestellt wird, ob die Zahl potentieller Zuzügler so groß ist, dass gleichzeitig Leerstände vermieden und der Blotenberg bebaut werden kann.

 

Zum Weiterlesen:

Bevölkerungsprognosen für Werther und Folgen für den Wohnungsmarkt – Kap. II und III unserer Einwendungen im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung, März 2013 ( Einwendungen)

Fotogalerie der Wertheraner Leerstände (Galerie)

.... kennen Sie weitere (drohende) Leerstände in Werther? Schreiben Sie uns oder senden Sie uns Fotos!

 
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5

Kann das Baugebiet am Blotenberg den Wertheraner Haushalt stärken?

13.03.2014
   

13.03.2014

Zusätzliche Steuereinnahmen sind eines der wichtigsten Argumente für das Baugebiet am Blotenberg. Aber so offensichtlich ist es gar nicht, dass diese Rechnung aufgeht. Lange Zeit galten Baugebiete in Deutschland als probates Mittel für Gemeinden, um den städtischen Haushalt zu sanieren. Inzwischen sind aber viele Fälle bekannt geworden, in denen neue Baugebiete Städte mit strukturellen Folgekosten netto belasten, darunter Kosten für die Unterhaltung von Verkehrswegen, Leitungen, Rohren und Kanälen wie auch den Unterhalt oder Neubau von Kindergärten und Schulen.

Deshalb fordern immer mehr Bundesländer ihre Gemeinden dazu auf, diese so genannten Infrastrukturfolgekosten bereits bei der Planung eines neuen Baugebietes einzukalkulieren. Auch der neue LEP verlangt von den Städten, im Sinne einer Folgekostenberücksichtigung „Planungswahrheit“ herzustellen.

Unseres Wissens ist dies in Werther noch nicht geschehen. Vielmehr haben wir aus unseren Gesprächen mit SPD, FDP und UWG den Eindruck gewonnen, dass die finanziellen Vorteile der Blotenbergbebauung hier für so evident gehalten werden, dass es als überflüssig erscheint, sie eigens zu kalkulieren. Kann es sein, dass die drei Parteien einfach dem hergebrachten Common Sense folgen, der derzeit überall in Deutschland am Bröckeln ist, nicht aber auf der Grundlage einer eigenen gründlichen Überprüfung der Wertheraner Faktenlage argumentieren? 

Um der Erreichung ihrer selbstgewählten Ziele willen wäre es für SPD, FDP und UWG wichtig auszuschließen, dass eine Aktivierung der Weststraße 42/46 und anderer Bestände eine finanziell günstigere Alternative für die Blotenbergbebauung darstellt. Es gibt inzwischen unterschiedlichste Softwares, um die finanziellen Vor- und Nachteile neuer Baugebiete und verschiedener Maßnahmen der Innenstadtentwicklung vergleichend zu berechnen. Auch die Stadt Werther kann auf eine solche Software oder andere Leitfäden zurückgreifen. Wir warten weiterhin darauf, dass die politischen Entscheidungsträger die finanzielle Rentabilität des Blotenberges belegen, zu der sie bisher auch auf Nachfrage so wenig Konkretes gesagt haben.

 

Zum Weiterlesen:

Einwendungen von Jürgen Schäfer im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit im Bebauungsverfahren Blotenberg (die Einwendung)

http://www.was-kostet-mein-baugebiet.de/werkzeuge/fiskalische-gesamtbilanz.html - ein Berechnungsmodell eines privaten Anbieters.

Michael Reidenbach u.a. (Hrsg.), Neue Baugebiete – Gewinn oder Verlust für die Gemeindekasse? Fiskalische Wirkungsanalyse von Wohn- und Gewerbegebieten, Deutsches Institut für Urbanistik, 2010.

Abschätzung der Infrastrukturfolgekosten von Wohnnutzungen - Eine Arbeitshilfe für Kommunen  ein Angebot des Landes Schleswig-Holstein.

 

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5

Weststrasse und Blotenberg - Wieviel zahlen Werthers Bürgerinnen und Bürger dafür?

13.03.2014
   

13.03.2014

Nicht alle Infrastrukturfolgekosten eines neuen Baugebietes werden von der Stadt oder Investoren getragen. Einige von ihnen werden auf die Nutzungsgebühren für Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telefon umgelegt. In ihnen sind die Unterhaltskosten für Rohre, Kabel und Leitungen enthalten. Da bei neuen Baugebieten die Nutzungsgebühren aber oft die Kosten für diese Infrastruktur nicht annähernd decken, müssen diese Kosten von den anderen Bürgerinnen und Bürgern mitbezahlt werden, die im gleichen Versorgungsgebiet wohnen.

Auch hier scheint die Erschließung eines neuen Baugebietes am Blotenberg höhere Kosten zu erzeugen als die Umnutzung oder der Neubau von Wohnraum im Stadtgebiet. Das gilt umso mehr, als ja am Blotenberg aus landschaftsästhetischen Gründen eine lockere Bebauung anvisiert ist. Je lockerer die Bebauung, auf desto weniger Bürger und Bürgerinnen werden die Kosten für Kabel, Rohre und Leitungen umgelegt, und desto tiefer müssen anteilig diejenigen in die Tasche greifen, die anderswo in Werther wohnen.

 

Zum Weiterlesen:

Abschätzung der Infrastrukturfolgekosten von Wohnnutzungen - Eine Arbeitshilfe für Kommunen – ein Angebot des Landes Schleswig-Holstein, S. 13ff..

 
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3

Der LEP NRW wird von der Bürgerinitiative Blotenberg begrüßt

16.02.2014
   

14.02.2014

Am kommenden Donnerstag nimmt der Rat der Stadt Werther Stellung zu dem Entwurf des Landesentwicklungsplanes Nordrhein-Westfalen (LEP). Der LEP wird ca. alle 15 Jahre neu erstellt und enthält Vorgaben für alle räumlichen Planungen und Maßnahmen einer Gemeinde. Für die Stellungnahme des Rates hat die Verwaltung eine Beschlussvorlage erarbeitet.

Wir begrüßen es, dass die Landesregierung denjenigen Kommunen einen Hemmschuh verpassen will, die sich weiterhin an überlebte Leitbilder des vergangenen Jahrhunderts klammern wollen. Die ausführlichen Begründungen im Entwurf zum LEP können nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Sie machen überdeutlich, dass demografischer und Klimawandel ein radikales Umdenken erfordern, auch wenn das für manche in Werther zunächst unbequem sein mag.

Es ist nur noch als grotesk zu bezeichnen, dass die SPD-geführte Ratsmehrheit der Kleinstadt Werther der ebenfalls SPD-geführten Landesregierung Verfassungsbruch vorwerfen soll, weil diese in dem Entwurf der kleinkarierten Unvernunft mancher Gemeinden deutliche Grenzen aufzeigt. Wenn in der Beschlussvorlage der Verwaltung behauptet wird, manche Ziele im LEP-Entwurf verletzten „das durch Art. 28 Grundgesetz garantierte Selbstverwaltungsrecht der Kommunen“, so wird offensichtlich übersehen, dass dieses Selbstverwaltungsrecht sich gemäß Grundgesetz an den „Rahmen der Gesetze“ zu halten hat. Das geschieht immer schon durch das Baugesetzbuch des Bundes, ohne dass jemand auf die Idee gekommen wäre, in ihm einen Verstoß gegen das Grundgesetz zu sehen. Denn das Gesetz definiert die Rechte der Gemeinde, und nicht umgekehrt.

Die Stadt Werther sollte sich eigentlich weniger ängstigen, dass der LEP-Entwurf ihren eigenen Spielraum beschränkt, als sich darüber freuen, dass dadurch der Wildwuchs in den Nachbargemeinden in die Schranken verwiesen wird. Denn deren selbstsüchtige Ausweisung immer neuer Baugebiete (von der Haller Schulpolitik ganz zu schweigen!) eröffnet einen ruinösen Wettlauf um die letzten Bauwilligen, der Werther unter Handlungsdruck setzt, obwohl ihn keine Kommune gewinnen kann und überall der unverbaute Freiraum auf der Strecke bleibt.

Wenn es im Artikel 28 des Grundgesetzes heißt, dass die Gemeinden ihre Planungshoheit „in eigener Verantwortung“ ausüben sollen, so ist dies keineswegs ein Freibrief für kurzsichtigen kommunalen Egoismus, sondern eine Aufforderung an die Gemeinden, sich ihrer Verantwortung auch für überörtliche, landesweite und globale Belange und für die nachfolgenden Generationen bewusst zu sein. Wir appellieren daher an den Rat der Stadt Werther, im Bewusstsein dieser Verantwortung zu entscheiden.

 

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3

Der LEP NRW räumt auf

16.02.2014
   

13.02.2014

Die Bürgerinitiative Blotenberg e. V. begrüßt generell die Grundsätze und Ziele im Entwurf des neuen LEP. Sie sieht sich durch ihn in ihren eigenen Zielen bestätigt und bestärkt. Das gilt insbesondere für die nachfolgend zitierten Passagen aus dem Entwurf, die unmittelbar auf Probleme der Stadtentwicklung von Werther bezogen werden können und auch sollten.

S. 6

Vor dem Hintergrund des absehbaren Bevölkerungsrückgangs soll der LEP im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes noch stärker als in der Vergangenheit auf eine flächensparende, kompakte Siedlungsentwicklung und damit zugleich auf eine geringstmögliche Inanspruchnahme des Freiraumes hinwirken. Er leistet damit einen Beitrag zu dem in Nordrhein-Westfalen verfolgten Ziel, das tägliche Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 auf 5 ha und langfristig auf Netto-Null zu reduzieren.

 

S. 7

Durch "erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung" soll die Vielfalt der nordrhein-westfälischen Kulturlandschaften und das kulturlandschaftliche Erbe erhalten und als Anker der regionalen Identität entwickelt werden. Der Gestaltung unserer räumlichen Umwelt soll mehr Bedeutung beigemessen werden, damit sie uns Heimat ist und bleibt und wir sie mit Stolz künftigen Generationen weitergeben können.

 

S. 13f.

Angesichts der Siedlungsdynamik, die erst in den letzten Jahren eine Abschwächung erfahren hat, bleibt die Sicherung unverbauten und unversiegelten Raumes als Voraussetzung für die Erhaltung und Regeneration der natürlichen Lebensgrundlagen eine zentrale raumplanerische Aufgabe. …

Die Siedlungsentwicklung der Gemeinden hat sich innerhalb des Siedlungsraumes bedarfsgerecht, nachhaltig und umweltverträglich zu vollziehen. Der Freiraum ist grundsätzlich zu erhalten und seiner ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung entsprechend zu sichern und funktionsgerecht zu entwickeln.

 

S. 20

Kulturhistorisch bedeutsame Landschaftsteile, -strukturen und -elemente sowie Orts- und Landschaftsbilder mit ihren Kultur- und Naturdenkmälern besitzen vielfach ungenutzte identitätsstiftende und imagebildende Potentiale. Dies gilt auch für Sichtbeziehungen und Sichträume. Es gilt, diese Potentiale zu erkennen, die Bedeutung von wertgebenden Kulturlandschaftselementen sowie Raum- und Sichtbezügen bewusst zu machen und ihre Wahrnehmbarkeit zu verbessern.

 

S. 31

Infolge des demographischen Wandels, der mittel- und langfristig in ganz Nordrhein-Westfalen zu einer zurückgehenden Bevölkerungszahl führen wird, wird der Schwerpunkt der räumlichen Steuerung der Siedlungsentwicklung künftig weniger in der Neuausweisung von Flächen liegen, sondern mehr die Erhaltung und qualitative Entwicklung gewachsener Siedlungsstrukturen unter sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturlandschaftlichen Gesichtspunkten betreffen …

Längerfristig ist davon auszugehen, dass die Bevölkerung in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens abnehmen wird. Vor diesem Hintergrund sollen nach Quantität und Qualität nur solche Infrastrukturen geschaffen werden, welche später auch von einer zurückgehenden Bevölkerung getragen werden können.

 

S. 33

Die städtebauliche Innenentwicklung dient nicht nur dem Flächensparen, der Verkehrsvermeidung und der siedlungsräumlichen Nutzungs- und Gestaltqualität, sie ist auch hinsichtlich der Betriebs- und Unterhaltungskosten insbesondere der technischen Infrastruktur für die Gemeinden in der Regel kostengünstiger als die Inanspruchnahme von Freiflächen im Außenbereich.

Zu den Maßnahmen der Innenentwicklung zählen die Möglichkeiten einer angemessenen Nachverdichtung ebenso wie die der Mobilisierung von ungenutzten oder absehbar brachfallenden Grundstücken im Innenbereich. … Brachflächen von Industrie und Gewerbe … stellen ein erhebliches innerstädtisches Flächenpotential dar, das es vorrangig auszuschöpfen gilt. Deshalb sollen die bisherigen Bemühungen zur Mobilisierung von Flächenpotentialen im Rahmen der Innenentwicklung und zum Abbau von Mobilisierungshemmnissen auf kommunaler Ebene intensiviert werden, um eine weitergehende Ausschöpfung der Entwicklungsreserven zu erreichen.

 

S. 36

Die Erschließung von Bauflächen ist neben den Planungs- und Erschließungskosten in der Regel mit erheblichen langfristigen Folgekosten verbunden (Aufwendungen für den Unterhalt der technischen Infrastrukturen ...). Die Analyse dieser Kosten und ihre Bewertung hinsichtlich möglicher Alternativen eröffnet den Kommunen z. T. Einsparpotentiale für die Infrastrukturfolgekosten von ca. 30 bis 50 % bei den technischen … Infrastrukturen.

 

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3

Werther am Scheideweg

16.02.2014
   

10.02.2014

Mit dem polemischen Begriff "Blotenberg-Zank" im Westfalenblatt am vergangenen Samstag wird der Eindruck erweckt, als handele es sich eine kleinkarierte, eines kommunalen Rates eigentlich unwürdige Auseinandersetzung. Als wäre es nicht legitim und anerkennenswert, wenn sich ein Stadtparlament ernsthaft mit der Frage auseinandersetzt, in welche Richtung sich die Stadt entwickeln soll. Werden weiterhin  naturbelassene Flächen für Bauplätze in Anspruch genommen, noch dazu an einer so sensiblen Stelle wie dem Botenberg? Oder geht es nicht vielmehr darum, den Flächenverbrauch zu stoppen und der sogenannten Innenentwicklung den Vorrang einzuräumen, wie es der Stadtrat von Werther schon am 27.01.2011 beschlossen hatte und vom Bund und dem Land NRW seither mit zunehmendem Nachdruck gefordert wird?

Mit der Bevölkerungsentwicklung jedenfalls lässt sich ein weiterer Flächenverbrauch nicht rechtfertigen. Alle Prognosen sagen voraus, dass die Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten landesweit, regional und auch in Werther rückläufig sein wird. Das wird gravierende Folgen für die bisherige Siedlungsfläche haben. Die Leerstände werden zunehmen und die Kosten für die Infrastruktur müssen auf eine abnehmende Zahl von Bürgern verteilt werden.

Auf diese Entwicklung hatte der Bauamtsleiter Jens Kreiensiek mit wünschenswerter Deutlichkeit hingewiesen, ohne dass man davon im Westfalenblatt etwas lesen konnte. Demnach werden 84 Objekte in Werther von Personen bewohnt, die älter als 80 Jahre sind. Und bei 317 Objekten sind die Bewohner über 70 Jahre alt. Es kämen also zukünftig, so Kreiensieks Annahme, im Schnitt 32 Objekte pro Jahr auf den Markt. Schon der Umweltbeauftragte Werner Schröder hatte am 27. Januar im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt darauf hingewiesen, dass das einen "Riesenumbruch" geben werde.

Das sei aber, so die Bürgermeisterin Marion Weike, alles Privatbesitz, auf den die Stadt keinen Zugriff habe. Ungewollt machte sie damit auf einen entscheidenden Mangel des bisherigen Immobilienmanagements der Stadt aufmerksam. Der beschränkt sich nämlich auf die Vermarktung stadteigener Flächen. Als reduziere sich die Verantwortung der Stadt auf ihre Eigenschaft als Grundstücksbesitzer. Es war zwar auch die Rede von 16 derzeitigen Angeboten an Gebrauchtimmobilien. Aber bezeichnenderweise entstammten diese Angaben dem "Immobilienscout", dem zwar führenden, aber keineswegs einzigen Vermarkter von Grundstücken. Die Stadt verfügt also über keine eigene Erhebung des Immobilienmarktes von Werther. Da es aber im Jahr 2013 insgesamt 72 sogenannte "Vorkaufsrechtsfälle" in Werther gegeben hat, wie der Umweltbeauftragte zu berichten wusste, also der Stadt gemeldete Eigentumsveränderungen von Grundbesitz, gab es in der Vergangenheit eine beachtliche Bewegung im Immobilienmarkt von Werther, ohne dass die Stadt dabei irgendeinen Einfluss ausgeübt hat.

Es geht nicht um eine Art der Bevormundung von Grundstückseigentümern. Statt aber eine vermutlich sechsstellige Summe für die Überplanung des Blotenbergs auszugeben, wäre das Geld besser angelegt, um mit gezielten Maßnahmen darauf Einfluss zu nehmen, dass der vorhandene Gebäudebestand in Zukunft nicht verfällt, sondern gegebenenfalls neue Eigentümer findet. Dazu hatten die Grünen und die CDU zweimal den Antrag gestellt, das Modell "Jung kauft Alt" von anderen Kommunen zu übernehmen. Schon dieser, leicht um andere zu ergänzenden Maßnahme, wie man zunehmenden Leerständen begegnen könnte, hatte die Bürgermeisterin – ohne einen Diskussionsbedarf zu erkennen – eine Absage erteilt.

 
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3

Karteileichen unbekannter Zahl

16.02.2014
   

10.02.2014

Zugunsten des geplanten Baugebietes am Blotenberg wurde immer wieder auf eine Liste von Kaufinteressenten für Baugrundstücke in Werther verwiesen. Die CDU hat die Verwaltung kürzlich schriftlich daraufhin befragt, wie denn diese Liste zu verstehen sei. Durch die ausführlichen Antworten, die der Bauamtsleiter Kreiensiek jetzt im Haupt- und Finanzausschuss gegeben hat, sehen wir uns auf ganzer Linie bestätigt.

Zum einen: Wie das Haller Kreisblatt berichtete, bestätigte Kreiensiek unsere Vermutung, dass die Liste überhaupt keine Prognose über die Zahl von Kaufwilligen für Grundstücke am Blotenberg zulässt. Sie enthalte lediglich unverbindliche Interessensbekundungen von Bauwilligen, die wahrscheinlich auch in Nachbarkommunen anfragen. Befremdlich ist, dass überhaupt keine Interessenten je von der Liste gestrichen werden. Dieses wichtige Detail wird von Außenstehenden leicht übersehen. Selbst das Haller Kreisblatt titelte fälschlich "95 Interessenten wollen in Werther bauen". Diese Aussage ist mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit nicht richtig. Es gibt nicht 95 Interessenten, die in Werther bauen wollen; sondern in Werther existiert eine immer nur wachsende, niemals schrumpfende Liste mit derzeit 95 Namen von ehemaligen oder aktuellen Bauinteressenten.

Wir sind empört, dass solche tendenziösen Meldungen im öffentlichen Diskurs für eine Meinungsbildung zugunsten des Baugebietes gestreut wurden. Es hätte erwähnt werden müssen, dass diese Liste Karteileichen in unbekannter Zahl enthält. Vor diesem Hintergrund warnen wir nochmals davor, sich mit dem Baugebiet am verschatteten Nordhang des Teutoburger Waldes auf ein 3,5-Millionen-Abenteuer einzulassen.

Zum anderen sehen wir uns bestätigt in unserem Einsatz für eine gezielte Entwicklung des Innenstadtbereichs. Die Notwendigkeit einer innenraumbezogenen Stadtentwicklung bezeugt die Auskunft von Jens Kreiensiek, "die Bewohner von weit über 300 Objekten ... wären über 70 Jahre, im Fall von 84 Objekten sogar über 80 Jahre" alt. Er geht ferner davon aus, dass in Zukunft jährlich 32 dieser Objekte auf den Markt kommen.

Wir wollen nicht, dass Werthers Stadtbild in einigen Jahren von Leerständen geprägt sein wird. Deshalb plädieren wir für eine aktive Innenentwicklungspolitik, die die Aufmerksamkeit von Menschen, die in Werther wohnen wollen, in den innerstädtischen Bereich lenkt. Dafür gibt es ein Arsenal innovativer politischer Instrumente, die in Werther noch längst nicht ausprobiert worden sind. Wäre auch nur ein Teil des Geldes, das bis heute schon in die Planung des Baugebietes am Blotenberg geflossen ist, in diese Instrumente gesteckt worden, dann wären wir hier schon viel weiter.

Schließlich ein Wort zur Sorge der Bürgermeisterin, "dass es fatal wäre, wenn Werther das Image anhaften würde, dass man hier eh keinen Bauplatz bekommt". Diesem angstbesetzten Szenario stellen wir das positive Image einer Stadt entgegen, die ihre Substanz und ihre Kleinode pflegt, die auf Qualität statt auf Quantität setzt, und die eben deshalb für viele attraktiv ist. Würde Werther in der Innenentwicklung jetzt die Ärmel hochkrempeln, dann könnte es in einigen Jahren einen Standortvorteil gegenüber den umgebenden Kommunen haben – weil diese dann damit beschäftigt sein werden, die in Folge ihres Flächenwachstums entstandenen Leerstände zu verwalten. 

 
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2

Die Bürgermeisterin sorgt sich an der falschen Stelle um das Image von Werther

08.02.2014
   

08.02.2014

"Für das Image einer Stadt ist es ganz wichtig, dass es Bauplätze gibt. Werther soll nicht das Image bekommen: Da gibt es sowieso keine Bauplätze." Das sagte die Bürgermeisterin zum Ende des Tagesordnungspunktes „Bestandsregister i.S. Baulandnachfrage“ in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 6. Februar. 

Unser Kommentar:

Da verwechselt die Bürgermeisterin die Stadt mit einem Warenhaus. Und sich selbst mit einer Verkäuferin, die achselzuckend bedauern muss, dass ihr die Ware ausgegangen ist. Viel entscheidender als das Bauplatzangebot ist es für das Stadtbild, wie die Kommune mit ihrer historischen Bausubstanz umgeht, wie viele leerstehende Läden, Baulücken, unbewohnte Häuser und Industriebrachen es gibt und ob die Landschaft an ihren Rändern zersiedelt wird. Das Image von Werther leidet vor allem dadurch Schaden, dass den Besuchern der Stadt am Ortseingang zuerst der klassizistische Hof Overbeck ins Auge fällt, der seit Jahrzehnten zunehmend verwahrlost. Da gäbe es also genug Handlungsbedarf für eine Bürgermeisterin, die sich um das Image von Werther Sorge macht.

 

Ticker-Nr: Überschrift Datum

2

Zur ominösen "Warteliste" von Interessenten an Blotenbergbauplätzen

08.02.2014
 

07.02.2014

In der Diskussion über die Frage, ob der stadtbildprägende Blotenberg mit einem Teppich aus Ein- und Mehrfamilien überzogen werden soll, wurde bisher immer wieder auf eine lange "Warteliste" von Bauwilligen hingewiesen. Jetzt wollte die CDU-Fraktion endlich einmal der Sache auf den Grund gehen und hat deswegen 14 Fragen gestellt, die vom Fachbereichleiter Planen und Bauen Jens Kreiensiek im Haupt- und Finanzausschuss am vergangenen Donnerstag ausführlich beantwortet wurden.

Auf der "Grundstücksbewerberliste" der Stadt werden zur Zeit 95 Interessenten geführt, von denen 43 aus den Jahren 2013/14 stammen und 22 ausdrücklich ihr Interesse für den Blotenberg bekundet haben.

Diese Anfragen seien unverbindlich. Aus ihnen gehe nicht hervor, ob die Fragesteller nur bei der Stadt Werther oder auch andernorts vorstellig geworden sind. Regelmäßige Rückfragen der Stadt, ob das Interesse noch aktuell sei, erfolgen nicht. So wenig, wie die Fragesteller aufgefordert werden, sich bei anderweitiger Entscheidung von der Liste streichen zu lassen. Ganz zu schweigen von der Frage, ob sie den für den Blotenberg projektierten Preis von 158,00 €/qm akzeptieren und an einem Nordhang im Schlagschatten des Waldes bauen würden. Herr Buchalla (CDU) verglich die Fragesteller mit Leuten, die ein neues Auto kaufen wollen und sich daher bei verschiedenen Händlern verschiedene Modelle anschauen.

Unser Kommentar:

Das bloße Notieren aller Anfragen hat zur Folge, dass die Liste immer weiter wachsen wird, aber niemals schrumpfen kann. Schon deswegen ist sie völlig ungeeignet, um aus ihr eine belastbare Prognose der zukünftigen Vermarktungs-Chancen von Blotenbergbauplätzen abzuleiten. Es ist daher fahrlässig und unseriös, damit ein neues Baugebiet zu begründen. Dazu bedürfte es einer sorgfältigen Marktanalyse.

Dann stellte die CDU noch drei Fragen zum gegenwärtigen und zukünftig zu erwartenden Leerstand. Herr Kreiensiek verwies auf den Mikrozensus von 2011, der den Leerstand für Werther mit 3,5 % des Gebäudebestandes angibt. Aufschlussreich war seine Auskunft, dass 317 Objekte nur von Personen bewohnt werden, die älter als 70 Jahre sind. Bei Personen über 80 Jahren seien es 84 Objekte. Er leitete daraus die Annahme ab, dass zukünftig 32 Objekte pro Jahr auf den Markt kämen. 

Unser Kommentar:

Wenn diese Annahme zutrifft, dann müsste eine zukunftsorientierte Stadtplanung sich eigentlich mehr darum kümmern, dass diese Objekte ihre neuen Eigentümer finden und nicht verrotten, als dass sie noch unverbaute Flächen in neues Bauland umwandelt.

(Alle Angaben stammen aus der Mitschrift während der Sitzung. Der Vortrag von Herrn Kreiensiek erscheint erst demnächst als Anlage zum Sitzungsprotokoll auf der Webseite der Stadt Werther.)

 

 

Bürgerinitiative Blotenberg e.V.  

 

 

 

 

info@blotenberg-werther.de

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